Historie
Die erste urkundliche Erwähnung von Wüllen taucht im Jahr 1188 auf. Wüllen war vermutlich oft in Verwaltungseinheit mit Ahaus verbunden, jedoch wurde es auch immer wieder selbstständig. Wüllen ist seit der Eingemeindung (1969) ein Ortsteil von Ahaus.
Neben dem Dorf selbst gehören heute die Bauerschaften Barle, Oberortwick, Quantwick, Sabstätte und Unterortwick zum Dorfgebiet.
Wüllen ist eine Partnerschaft mit dem französischen Argentré du Plessis eingegangen.
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Die Deutsch-Französische Freundschaft wird in Wüllen gelebt ! |
Natursteinplatte – Geschenk zum Jubiläum
Jetzt hat das Kunstwerk der französischen Freunde aus Argentré, das diese dem Argentré Komitee Wüllen beim Jubiläum anlässlich der 40-jährigen Partnerschaft zwischen beiden Orten im Mai 2016 als Geschenk überreicht hatten, einen würdigen Platz gefunden. Am Neuen Markt in Wüllen, gleich neben dem Eulenbrunnen, bauten Mitarbeiter des Bauhofes der Stadt Ahaus das Kunstwerk in einem extra frisch angelegten, gemustert-gepflasterten Rundbeet auf. Es handelt sich um eine Natursteinplatte, auf der collagenartig, ebenfalls aus Stein gefertigt, ein Stern und Landkartenausschnitte von Wüllen und Argentré sowie Informationen zu der deutsch-französischen Städtepartnerschaft in Druck- und Blindenschrift angebracht sind. Nach endgültiger Fertigstellung trägt dieses „Ensemble“ sicher zur Verschönerung des Dorfes bei und wird die Besucher aus Argentré bei ihrer nächsten Visite nach Wüllen bestimmt erfreuen.
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„Wüllener Kriegsbulle“
Angeregt durch das historische Foto „Kriegsbulle“ in der Münsterland Zeitung am 15.08.2014 und die Einsendung dazu am 16.08.2014 recherchierten zur endgültigen Lösung des Foto-Rätsels die Mitglieder des Heimatvereins Wüllen: Hubert Feldhaus, Bernhard Lukas, Sigrid Mannebeck, geb. Voß, und Heiko Appelius.
Ganz nach dem Motto: „ Man muss nicht alles wissen, aber man muss wissen, wo es steht!“ benutzten sie dabei die Hofdokumente von Landwirt Bernhard Lukas aus Wüllen-Sabstätte, das Karnevalsheft vom Jahr 1974 des Wüllener Karnevalsvereins und den Bildband „100 Jahre Ahauser Ansichtskarten“ von Hans Helling und Margret Karras.
Danach steht nun fest, dass es sich bei dem Foto um eine Postkarte handelt, die anlässlich einer Aktion der Nachbarschaft „Wu krieg wi’t up“ angefertigt wurde und zwar vor der Gasstätte Temme.
- Ein Großteil der auf dem Foto abgebildeten Personen ist bekannt und namentlich zuzuordnen. Tragischerweise sind etliche der damaligen Dorfjungen im II. Weltkrieg als Soldaten gefallen. -
Die Wüllener Nachbarschaft hatte nämlich beschlossen, während der Dauer des Krieges auf jegliche Karnevalsfeiern zu verzichten und stattdessen den an der Front stehenden Truppen Pakete mit deftigem Inhalt zu schicken.
Die vorliegenden Schreiben aus jener Zeit an die Soldaten Hermann und Heinrich Lukas von Vater Hermann und Schwester Maria nehmen Bezug auf obige Aktion.
In einem ebenfalls bei Bernhard Lukas aufbewahrten Antwortschreiben von Heinrich Lukas bestätigt der Letztere den Empfang eines häuslichen Paketes mit Speck, Wurst, Tabak und Zigarren, weist aber ausdrücklich darauf hin, dass er ein Paket vom Kriegerverein noch nicht erhalten hat.
Diese Tatsache lässt vermuten, dass die sich um die Postkarte „Kriegsbulle“ rankende Aktion nicht so sehr von der Nachbarschaft „Wu krieg wi’t up“ oder im weiteren Sinne vom Karnevalsverein, sondern vom Wüllener Kriegerverein organisiert worden ist.
Das würde auch die Anwesenheit so vieler dörflicher Honoratoren in Amtstracht und Uniform auf dem Foto bzw. der Postkarte erklären
.
Beschluss der Nachbarschaft "Wu krieg wi't up" laut Protokllbuch von 1915 (Abschrift)
Statt Fastnacht zu feiern wurde einstimmig beschlossen die freiw. Beiträge und die zu liefernde Mettwurst unseren braven Kriegern, die im Felde stehen und zwar: Jos. Epping, Jos Leers, Heinr. Schlottbohm, Jos. Hollekamp, Heinr. Hollekamp, B. Disseler, Herm. Eges (?), Joh. Uppenkamp, alle Söhne unserer Nachbarschaft zu kommen zu lassen. Es sind denselben je 2 Liebespaketen mit Wurst, Cigarren, Bouillonwürfeln u.s.w. zu gesandt.und verbleiben noch 3.00, welche dem Rendanten Leers ausgehändigt sind.
der Schrift.
Wüllen 17.1.15 J.Vohs
In den Jahren 1916,1917,1918,1919, hat sich die Nachbarschaft, des Krieges wegen um die Fastnachtsfeiern nicht gekümmert.
Kopie des Originals Protokollbeschluss von 1915 Ausschnitt Protokollbuchseite |
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Gebrüder Lukas li. Heinrich (geb. 21.06.1893) re. Hermann (geb. 27.02.1898) |
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Die Tür auf dem Postkartenfoto beweist eindeutig den Standort bei der Aufnahme der "Kriegsbullengruppe" ! |
Text u. Repros: H.A.
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Holländischer Besuch am 10. Juli 2010
Verwandtschaft zwischen Kirche in Wüllen und Kirche in Borne ?
Drs. Karel Emmens, ein Wissenschaftler aus den Niederlanden, befasst sich seit Jahren mit der Erforschung von alten Gebäuden. In den meisten Fällen sind es kirchliche Bauwerke, weil bei fast allen profanen Gebäuden wenig von der ursprünglichen Bausubstanz über die Jahrhunderte unverändert erhalten geblieben ist.
Im Zuge seiner Forschungen, die er in Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Koos de Looff betreibt, stellte er fest, dass die Kirche St. Andreas in Wüllen Ähnlichkeiten in der Bauausführung mit der St. Stephanus Kirche in Borne in den Niederlanden, nahe Hengelo, aufweist.
Im Gegensatz zu der am häufigsten vertretenen Bauweise, in der das Längsschiff der Kirche dreischiffig ausgelegt ist, sind die Kirchen in Borne und Wüllen als zweischiffige Langhäuser gebaut. Diese Bauweise ist im Norddeutschen Raum und in den Niederlanden relativ selten. Häufiger findet man solche zweischiffigen Kirchen in Österreich und in Böhmen.
Neben der Ähnlichkeit der Grundkonzeption gibt es aber auch, wie festgestellt wurde, auffällige Unterschiede in der Bauausführung beider Kirchen.
Beispielsweise sind die Kapitelle der vorderen Säulen in St. Andreas reich verziert, während sie in Borne eher schlicht und zweckmäßig ausgelegt sind. Die gesamte, im Vergleich aufwendigere, Ausführung der Wüllener Kirche lässt nach Ansicht der Forscher vermuten, dass Wüllen um die Wende des 15. zum 16. Jahrhundert eine reiche Gemeinde gewesen sein muss. Ob der Nachlass des sagenumwobenen Bernd von Wüllen dabei eine Rolle gespielt hat, konnte nicht sicher geklärt werden.
Auch sind die Glocken in der Wüllener Kirche, die in den Jahren 1496 und 1507 von dem Niederländer Gerdt van Wou und seinem westfälischen Schüler Wolter Westerhues gegossen worden sind, offensichtlich wertvoller als die Glocken in der Kirche zu Borne.
Die in der Wüllener Kirche noch im ursprünglichen Zustand erhaltene Dachkonstruktion des Kirchen – Langhauses weist markante Unterschiede zur St. Stephanus Kirche auf.
Die beiden Experten aus den Niederlanden kamen am Ende ihrer Untersuchungen zu dem Schluss, dass beide Kirchen trotz der erkennbaren Gemeinsamkeiten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht von demselben Baumeister stammen. Also keine Schwestern sind, sondern bestenfalls Cousinen, um es genealogisch auszudrücken!
Die Vertreter des Heimatvereins mit der Vorsitzenden Brigitte Winkelhaus, Paul Osterhues, Hubert Feldhaus und Hermann Frankemölle standen den beiden holländischen Wissenschaftlern vor Ort mit Rat und Tat zur Seite und konnten ihnen dabei auch wissenswerte Auskünfte über die Kirche in Wüllen geben.
Der Wunsch, mit Wüllener Heimatfreunden einmal die Kirche in Borne besichtigen zu dürfen, wurde von Karel Emmens und Koos de Looff sehr begrüßt und soll auch in nicht allzuweiter Ferne stattfinden.
Text: H.A.
Pfarrkirche St. Andreas
Die Quantwicker Mühle
Die im Jahre 1835 errichtete Quantwicker Mühle zeigt die bekannte holländische Bauart der Achteckmühlen, ihr achteckiger Unterbau steht fest und nur die Kappe einschließlich Achse, dem großen Kammrad und dem Flügelkranz wurde auf einem Rollkranz und mit Hilfe des Drehwerks jeweils in den Wind gedreht.
Das Steenerne Crüce
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Heimatblätter zusammenlegen
Trotz Konkurrenz rasanter technischer Entwicklungen und neuer Möglichkeiten der Wissensvermittlung in der Medienwelt wie z.B Internet und Digitalfotografie, haben die Heimatblätter ihre Berechtigung und Beliebtheit bei unseren Heimatfreunden behalten.
Die Titelblattgestaltung mit einem Holzschnitt von Heinrich Everz aus Coesfeld (1882 – 1967 ), der eine Ansicht auf den Wehrturm zeigt, ist seit dem ersten Erscheinen fast unverändert geblieben.
Der Anspruch der Vereinsgründer an ein „Vereinsblatt“ ist in den zurückliegenden Jahren in jeder Hinsicht erfüllt worden. Außer als „Organ“ für Nachrichten und Berichte aus Vorstand und Fachgruppen des Vereins sowie Dokumentationen dörflicher Geschehnisse gelten die Wüllener Heimatblätter inzwischen auch für Historiker und Heimatforscher als gern angenommener und anerkannter Fundus für ihre Arbeiten. Dies verdanken sie besonders der intensiven und gründlichen redaktionellen Betreuung durch den Ehrenvorsitzenden Hubert Feldhaus, der bei allen Beiträgen, vornehmlich geschichtlicher Art, deren Wahrheitsgehalt nach Möglichkeit durch Angaben über die benutzten Quellen erhärten möchte.
Dies soll aber natürlich keinen davon abhalten, selbst einmal für die Wüllener Heimatblätter „schriftstellerisch“ und fotografisch tätig zu werden., denn davon leben sie nun einmal! Ansprechpartner sind die Vorstandsmitglieder
Die Blätter erscheinen einmal pro Jahr und werden Mitgliedern kostenlos und unentgeltlich zugestellt. Ansonsten sind sie in einschlägigen Wüllener Geschäften und Bankinstituten für 3 Euro zu erwerben.
Dankenswerterweise werden die Ausgaben der Heimatblätter durch die Wüllener Geschäftsstellen der Sparkasse Westmünsterland und der Volksbank Gronau-Ahaus gesponsert. Für diese finanzielle Unterstützung möchten wir uns hier besonders bei deren Leitern bedanken.
Die Bilder zeigen das Titelblatt der ersten Ausgabe und Heimatfreunde beim Sortieren, Heften und Schneiden der zunächst losen Blätter und bei der Pause und Stärkung nach getaner Arbeit.
Fotos: H.A.
Text: H.A.
Der Spieker
Der als Speicher für landwirtschaftliche Produkte gedachte und genutzte Spieker Laink-Vissing wurde im Jahre 1732 errichtet. Inzwischen wurde er wieder aufgebaut und renoviert und dient als Begegnungsstätte und Sitz des Heimatvereins Wüllen.
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Norbert Stöcker im Jahr 1986 Heimat- und Naturfreund Mitbegründer des Heimatvereins Wüllen im Jahr 1984 1. Vorsitzender von 1984 bis 1994 |
Grabplatte auf dem Friedhof in Wüllen |